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Uli Seegenschmiedt geht in den Ruhestand

Zum 1. Juni 2023 verlässt Pfarrer Uli Seegenschmiedt Berlin und zieht im Ruhestand nach Bayern zurück. Am 21. Mai wurde er in der Martin-Luther-Gedächtniskirche verabschiedet.

Seit Februar 2018 war Uli Seegenschmiedt Gemeindepfarrer in Berlin-Mariendorf. Nach über 40 Jahren im kirchlichen Dienst geht er zum 1. Juni in den Ruhestand. Die Verabschiedung am 21. Mai (10 Uhr in der Martin-Luther-Gedächtniskirche) nahm Dekan Christian Weigl aus Freising vor. Die Alphornbläser Berlin e.V. unter Leitung von Dr. Horst Jaitner und die Kantorei unter Leitung von Lenka Fehl-Gajdošová gestalteten den Gottesdienst musikalisch. Pfarrer Uli Seegenschmiedt predigte über den Generationswechsel bei 1. Samuel 3. Die Predigt können Sie HIER nachlesen. In der Mai-Ausgabe des "Gemeindebrief Mariendorf" schrieb Pfarrer Seegenschmiedt:

Nur 64 Monate

Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, ER wird‘s WOHLmachen.
(Psalm 37 Vers 5)

Liebe Mariendorfer Gemeindemitglieder,

als der Gemeindekirchenrat mich im Sommer 2017 als Gemeindepfarrer wählte, war ihm wohl bewusst, dass der Uli Seegenschmiedt nur etwas über 5 Jahre hier sein würde. Dadurch bekam ich freilich die Chance, ab Februar 2018 meinen Lebensroman um ein Kapitel „Berlin-Mariendorf“ zu erweitern. Es hat mir sehr viel Freude gemacht, in Ihrer Mitte noch einmal die Seiten meines wunderbaren Berufs pflegen zu können, deretwegen ich einst Theologie studiert hatte: auch musikalisch bewegende Gottesdienste feiern – bei Taufe, Trauung, Konfirmation und Bestattung markante Wegpunkte gestalten – Menschen in Glück oder Trauer zur Seite stehen.

In diesen Jahren habe ich unsere Kirchengemeinde und ihre Mitarbeitenden lieb gewonnen. Unzählige Gesichter von jung bis alt stehen mir vor Augen. Mit großer Freude denke ich an die Konfikurse, die ich begleitet habe. Ich durfte mit Jugendlichen, Erwachsenen oder mit Senior:en in den Betreuungseinrichtungen ein Stück Lebensweg teilen. Im Wort+Antwort-Kurs und im Bibelgesprächskreis wurde unser befreiender Glaube Thema. Bei Filmgesprächen  und der offenen Dorfkirche kam man mit Menschen „einfach so“ ins Gespräch. Mit den Pilgergruppen auf dem spanischen Jakobsweg unterwegs sein, hieß immer auch, Bruder Jesus und die Welt im Gepäck zu haben.

Als schwierig habe ich – mit Ihnen – die zwei Jahre der Corona-Pandemie empfunden, als selbst Gottesdienste nicht möglich waren und mit Entsetzen den Beginn des Ukrainekriegs verfolgt. Auch im persönlichen Kontext habe ich Tiefschläge erlebt, die schmerzten. Dabei konnte ich wieder lernen, dass Gott im rechten Moment Wege zeigt und Menschen schickt, die einen mit Sympathie (im Wortsinn) stützen und begleiten. Dafür bin ich sehr dankbar.

In fünf Jahren in Ihrer Mitte konnte ich vielleicht ein paar Farbtupfer setzen: mit der Homepage, der Klepper-Ausstellung oder dem Wunderweg an der alten Dorfkirche. Unsere beiden Kirchen sind mir ans Herz gewachsen in ihrer so unterschiedlichen Ausstrahlung und Bedeutung. Ich wünsche mir, dass Sie Wege finden, diese Orte des Glaubens als Ausdruck der Nähe Gottes und der Versöhnung zwischen den Menschen zu erhalten und mit Leben zu füllen.

Nach über 40 Jahren im kirchlichen Dienst – als Vikar in Neuötting, Pfarrer z.A. in München, Pfarrer in Germering, Dekan im Münchner Norden und jetzt bei Ihnen – starte ich am 1. Juni 2023 in für mich unbekanntes Ruhestands-Land. Ich darf an einem Ort leben, wo andere Urlaub machen, nämlich in Murnau am Staffelsee in Oberbayern am Fuß der Berge. Das ist ein großes Geschenk und daher freue ich mich auf diesen Beginn meiner letzten Etappe. Ich gehe trotzdem mit einer gehörigen Portion Wehmut.

Herzlich danke ich dem Gemeindeteam und den ehrenamtlich Mitarbeitenden und wünsche meinem Nachfolger Pfarrer Roland Wicher ein segensreiches Wirken hier in unserer Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf. Mit meiner Lieblingsstrophe aus dem Evangelischen Gesangbuch (Nr. 369,7) grüße ich Sie herzlich:

Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu;
denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt, den verlässt er nicht.

Ihr Uli Seegenschmiedt