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RSSPrint

Fragen zur Trauung

Wir möchten ökumenisch getraut werden.

Was der Volksmund mit ökumenischer Trauung bezeichnet, ist leider noch keine echte gemeinsame Trauung der beiden großen Konfessionen. Es wird entweder die römisch-katholische Trauung in einer römisch-katholischen Kirche gefeiert mit Beteiligung eines evangelischen Geistlichen, einer evangelischen Geistlichen. Oder aber die Trauung findet in einer evangelischen Kirche statt mit Beteiligung eines römisch-katholischen Pfarrers, dann ist es eine evangelische Trauung. In beiden Fällen empfiehlt sich, besonders frühzeitig den Kontakt mit dem Pfarramt aufzunehmen. Wünschen beide eine evangelische Trauung, sollte die römisch-katholische Ehepartnerin bzw. der Ehepartner vor der Trauung in der jeweiligen katholischen Pfarrei die "Befreiung von der Formpflicht" beantragen.

Ist "bis der Tod euch scheidet" nicht zu vollmundig?

Die Liebe zwischen Mann und Frau ist ein Geschenk Gottes. Dem verbindlichen Miteinander gilt Gottes Verheißung für gute und schlechte Tage. Die evangelische Kirche hält deshalb an der inhaltlichen Aussage zur Unverbrüchlichkeit der Ehe fest. Mit dem Versprechen verschließen die Brautleute nicht die Augen vor der traurigen Tatsache, dass Ehen scheitern können. Sie zeigen einander und der Gemeinde damit jedoch die Bereitschaft, in schweren Zeiten für ihre Liebe alles ihnen mögliche geben zu wollen. Ist das Paar in einem Konflikt überfordert, kann Hilfe von einer Beratungsstelle verhindern, dass Partner und Partnerin aufgeben, bevor sie scheitern.

Ist bei uns als gleichgeschlechtlichem Paar der Ablauf der Trauung der gleiche?

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz traut seit 1. Juli 2016 gleichgeschlechtliche Paare. Der Ablauf entspricht dabei den Traugottesdiensten, wie sie auch zur Eheschließung zwischen Mann und Frau aussehen. Es gibt ein Trauversprechen und einen Ringwechsel. Der Gottesdienst wird durch eine Eintragung ins Kirchenbuch dokumentiert.

Und wenn ein Teil nicht Mitglied der Kirche ist?

Der Trauungs-Gottesdienst will niemanden gegen seinen Willen vereinnahmen. Ist der Partner, die Partnerin Mitglied einer christlichen Kirche, die sich in der "Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen" (AcK) zusammen geschlossen haben, wird die übliche Trauung gefeiert. Im Traugespräch sind die relevanten Fragen offen zu benennen. Gehört der Partner oder die Partnerin keiner christlichen Kirche (mehr) an, kann ein "Gottesdienst anlässlich der Eheschließung zwischen einem evangelischen Christen und einem Nichtchristen" gefeiert werden. Dieser Gottesdienst respektiert die nicht-christliche oder ablehnende Haltung der Partnerin, des Partners: es ist keine Trauung. Eine christliche Trauung kann gefeiert werden, wenn beide den christlichen Grundsätzen der Trauung zustimmen. Einzelheiten kann Ihnen Ihre Pfarrerin bzw. Ihr Pfarrer erklären. - Oder Sie nehmen die Trauung zum Anlass, vielleicht aus Liebe zum Partner bzw. zur Partnerin, Ihre Kirche und Gemeinde mit neuen Augen zu betrachten und Mitglied zu werden?

Kann ich kirchlich getraut werden, wenn ich geschieden worden bin?

Es ist eine traurige Tatsache, dass Ehen scheitern. Schuld haben und "Sich-Schuldig-Fühlen" ist unterschwelliges Thema in nahezu jeder Trennung. Geschiedene bringen in der kirchlichen Trauung den Wunsch nach Vergebung und Neuanfang zum Ausdruck. Beides schenkt Gott. Die erneute Trauung stellt die Kirche jedoch vor einem Konflikt. Das christliche Verständnis kennt nämlich keine zweite oder dritte Trauung. Die erste wird auch in keinem menschlichen Ritual aufgehoben. Der Pfarrer, die Pfarrerin wird im persönlichen Vorgespräch auch nach den Motiven für den erneuten Wunsch nach einer kirchlichen Trauung fragen.
 
Wann ist eine Eheberatung sinnvoll?

Eheberatungsstellen helfen in akuten Krisen. Schnellstmöglich und verbindlich wird an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet. Aber auch Erfahrungen und Anregungen für die alltägliche Pflege der Liebe gibt das geschulte Personal an Eheleute weiter. In Berlin gibt es nichtkirchliche und kirchliche Eheberatungsstellen. Gottes Liebe und Fürsorge zeigt sich in der konkreten Begleitung durch Menschen.

Ich hätte gern Erinnerungsfotos vom Gottesdienst.

Sprechen Sie sich mit der Pfarrerin, dem Pfarrer ab. Er/Sie wird sicherlich nichts gegen Aufnahmen während des Gottesdienstes haben. Freilich sollten Sie nur eine(!) Person damit beauftragen, die damit vertraut ist, wie man fotografiert, damit der Gottesdienst nicht seine Würde und Andacht verliert. Bitte weisen Sie auch rechtzeitig Ihre Gäste auf diesen Wunsch hin.

Was kostet die Trauung in einer evangelischen Kirche?

Auch wenn der evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Mariendorf Kosten durch die Trauung entstehen (z.B. für Heizung, Licht, Organist, Kirchdienst), erwarten wir keine Gebühren. Es ist schön, wenn im Traugespräch der Zweck der Sammlung am Kirchenausgang festgelegt wird. Für den Blumenschmuck auf Altar und Kirchenraum sollten Sie selbst sorgen. Dieser verbleibt für den Sonntagsgottesdienst in der Kirche. Verbindliche Auskunft erhalten Sie im Gemeindebüro.

Der Vater der Braut will seine Tochter in die Kirche führen.

Dieser ursprünglich germanische Brauch fand (leider) auch Einzug in die Kirche. Er ist belastet von seiner patriarchalen Vorstellungswelt, aus der er stammt: Die Frau ist Eigentum des Mannes. Aus der Hand des Vaters nimmt der neue Eigentümer seinen Besitz entgegen. Dagegen treten Sie im christlichen Sinn als zwei freie und selbstbestimmte Menschen vor Gott. Sprechen Sie die Möglichkeiten und Grenzen daher mit Ihrer Pfarrerin bzw. mit Ihrem Pfarrer ab.

Letzte Änderung am: 19.07.2023