17.10.2022
Die Beauftragten für Flucht und Integration im Kirchenkreis berichten über die derzeitige Lage und die Herausforderungen:
Der Winter steht vor der Tür. Leider befinden wir uns aktuell in einer Phase der sich verschärfenden Krisen. Dies betrifft auch die Unterbringung von Geflüchteten. Seit Jahresbeginn bis September haben nach Angaben des Bundes fast 135.000 Menschen einen Erstantrag auf Asyl gestellt und damit knapp 35 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zudem mussten seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar rund eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht werden.
Wir sehen bundesweit eine angespannte Lage in der Unterbringung von Geflüchteten. Dies betrifft Berlin genauso wie andere Bundesländer, dies gilt für erwachsene Geflüchtete wie auch für unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Es ist unklar, wie viele Personen in den verbleibenden Monaten des Jahres und darüber hinaus Zuflucht suchen werden.
Bereits bis Anfang Oktober sind dieses Jahr 2.300 unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus verschiedenen Ländern angekommen (Syrien, Afghanistan, Ukraine, Russland sowie verschiedene afrikanische Länder). Das ist auf das Jahr betrachtet vergleichbar mit 2015/2016. Die Lage in der Unterbringung und Betreuung ist hier besonders herausfordernd, die Amts-vormünder an den Grenzen. Netzwerke wie Akinda, Caritas und Cura suchen daher dringend ehrenamtliche Vormünder.
Die durch den russischen Angriffskrieg verursachte Energiekrise sowie die steigende Inflation, führt zu weiteren Herausforderungen. Auch das Ankunftszelt am Hauptbahnhof wurde mit der Begründung der Energiekosten abgebaut. Die wieder ansteigende Zahl der Neuankömmlinge wird nun direkt in Tegel versorgt.
In dieser Zeit der vielfältigen Herausforderungen, ist es für uns alle wichtig zusammenzustehen und solidarisch zu sein. Wir müssen gemeinsam schauen, wie wir uns gegenseitig unterstützen können, um auch diese Herausforderung zu meistern. Es ist an uns allen, jeden Tag zu versuchen einen Beitrag zur Bewältigung dieser Situation zu leisten. Gemeinsam können wir Berge versetzen. Wir müssen aber auch schauen, dass unser und Ihre ehrenamtliches Engagement Sie nicht ausbrennt. Denn auch dies ist erschöpflich.
Wir empfehlen daher allen, die sich ehrenamtlich engagieren: nutzen Sie Angebote um sich selbst in Ihrem Engagement zu stärken, nutzen Sie die Expertise der Diakonischen Träger. Wir möchten Sie einladen in Ihren Gemeinden zu schauen, welchen Beitrag Sie leisten können, geflüchtete Menschen auch in dieser Situation zu unterstützen. Wir können über Ihre Gedanken, Sorgen und Ideen ins Gespräch kommen.
Claudia Eichhorst und Mounaim Katir
Beauftragten für Flucht und Integration im Kirchenkreis
Haus der Begegnung
Morusstr. 18 A
12053 Berlin
Telefon 030-68247736
c.eichhorst@
a.katir@
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