30.11.2020
Am 1. Advent durfte gefeiert werden, denn seit 1970 gibt es die 36 Buntglasfenster, die seinerzeit Prof. Hans Gottfried von Stockhausen aus Esslingen gestaltet hatte. Im Gottesdienst legten die Pfarrer Detlef Lippold und Uli Seegenschmiedt die Bedeutung aus.
Oft genug ist die Martin-Luther-Gedächtniskirche wegen ihres Interieurs aus der Zeit des Nationalsozialismus im Gespräch mit einer mehr oder weniger großen Bestürzung. Aber nun durfte sich die Gemeinde daran erinnern, dass vor 50 Jahren neue Bilder vor den Augen und in den Herzen der Gemeinde erschienen. Die ursprünglichen Buntglasfenster (gestaltet von Werner Göritz mit dem Thema "Glaubensbekenntnis") waren beim Bombenangriff 1943 zerborsten. 27 Jahre lang hatte die Kirche nur eine Notverglasung.
Dann – 1970 – 25 Jahre nach Kriegsende ergriff Pfarrer Schachtschneider die Initiative und brachte als Künstler Prof. Hans Gottfried von Stockhausen aus Esslingen (*12. Mai 1920; † 8. Januar 2010) ins Spiel. Dem international bekannten Künstler wurde aufgetragen, das sogenannte Präfationsgebet aus der Abendmahlsliturgie („Wahrhaft würdig ist es und recht ... Darum loben die Engel deine Herrlichkeit, … Dich preisen die Kräfte des Himmels mit einhelligem Jubel ...“) zum Ausgang bildhafter Darstellung zu nehmen. Zunächst weigert sich von Stockhausen, Engel darzustellen. Später reagiert die Gemeinde über seine Darstellung befremdet.
Nun, das ist es 50 Jahre her. Aber haben Sie einen Zugang zu den Fenstern? Sehen Sie Schmetterlinge und Mäuseköpfe? Sind Sie irritiert, verwirrt oder voller Staunen? Die Deutung der 36 Buntglasfenster und den ganzen Gottesdienst können Sie HIER nachlesen.
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